Tisenö

"Tisenö" ist zu allererst mal das, um was meine Wünsche und Träume des letzten halben Jahres vornehmlich kreisen.
Aber rein praktisch ist es eine 125ha große/kleine Insel in dem See "Tisnaren" zwischen Katrineholm und Reijmyre in Ostschweden.
Die Längrenze zwischen Östra Götalandslän und Södralandslän geht genau durch den See, glücklicherweise aber nicht über die Insel, so gehören wir voll und ganz zu Östra Götaland. (Was die eingebundene Google-Maps-Karte komischerweise gerade vergessen hat)


Größere Kartenansicht

Landschaftlich gesehen ist Tisenö größtenteils flach, es gibt minimales auf und ab, aber die wenn es richtig schroff wird, sind das einzelne Felsen die überall, vor allem im Wald rumliegen und sozusagen Inseln auf dem Trockenen bilden. Vor allen an der Ostseite der Insel kann man ein paar solcher kahler Flecken im Wald erkennen, die da sind weil auf den Felsen nur Moose und Flechten wachsen.

Kulturlandschaftlich ist Tisenö am verfallen.
Ursprünglich, sprich ein paar Hundert Jahre zurück, haben bis zu 20 Familien auf der Insel gelebt und den Wald und die Sümpfe ganz gut im Griff gehabt, und es gab viel mehr genutztes Land als es jetzt gibt.
Inzwischen sind viele der ehemaligen Äcker und Weiden aufgeforstet, oder die Natur hat sie sich einfach selbst wieder einverleibt, überall kann man an alten Drainagegräben erkennen, dass der Sumpf mal weg war und an verschiedenen Stellen der Insel kann man die Fundamente von alten Häusern und Lagergebäuden finden.

Im Moment wohnen auf der Insel fest fünf Menschen: Isabella, Boel und Tino und Emilie und ich.
Niklas, dem die Insel gehört, wohnt hauptsächlich in Järna, wo er arbeitet, und kommt jedes zweite Wochenende.

Das "lebende Inventar" der Insel beläuft sich auf ca. 20 Schafe plus Nachzucht über Frühjahr, Sommer und Herbst, sechs Kühe mit Kälbern, drei Pferde, fünf Hühner, vier Katzen und einen Hund.
Dazu kommen noch ein paar wilde Tiere, wie Dachse, viele Schlangen und Eidechsen, Enten, im Frühjahr und Herbst durchziehenden Gänsen - und wenn er nicht irgendwie verschwunden ist - müsste hier irgendwo noch ein einzelner Damhirsch rumlungern.

Die Menschen die hier auf der Insel wohnen genießen die Abgeschiedenheit und versuchen sich möglichst viel im eigenen Garten anzubauen, sind aber nicht verschroben oder versuchen sich abzuschotten, sondern sind allesamt viel im Internet unterwegs.

Auf die Insel kommt man nur mit der Fähre (die von allen Inselbewohnern bedient werden kann), was natürlich immer ein bisschen Absprache benötigt, aber das ist gut so, denn so bleibt man im Gespräch und weiß was die anderen machen - und kann zur Not auch eine Einkaufsliste mitgeben.
Im Winter wirds einfacher, weil wenn der See zugefroren ist, kann man mit dem Auto übers Eis fahren.

Die nächsten Städte sind Katrineholm, Reijmyre und Vingåker, wobei wir uns meist an Katrineholm halten, da Reijmyre genau einen kleinen Supermarkt hat und Vingåker auch nicht so viele, Katrineholm mit 22000 Einwohnern dagegen schon ein bisschen Auswahl bietet.

Mal schauen, vielleicht fällt mir ja noch mehr ein was hier unbedingt hingehört, sonst kann man gerne fragen!